Anfang der Jahrtausendwende sass ein Mädchen in ihrem Jugendzimmer und zeichnete eine Frau im Abendkleid für eine Bewerbung. Sie hatte bei Freundinnen gesehen, dass man Zeichnungen mit dem Namen versiert und überlegte, wie ihr Kürzel sein sollte. Während sie ihre Initialen auf das Papier schrieb, hielt sie inne und erkannte, dass die ersten Buchstaben ihres Vornamens das Wort «AI» ergaben und sie begriff, die Bedeutung auf Japanisch (愛): Liebe.  Ein Japan-Fan konnte der Bedeutung nicht widerstehen. In ihr entstanden Träume der Zukunft. Wenn sie einmal ein eigenes Business gründen würde, sollte es

«AI-Design» heissen. Und mit diesem Namen versierte sie ihr Bild.

​

Jahrzehnte später wurde «AI» weltweit bekannt als die neue Art von Intelligenz, während die inzwischen erwachsene Frau vor einer Neuropsychologin sass und als neurodivergent diagnostiziert wurde. Es war wie ein Stein, der in den Teich geworfen wurde und unvorhersehbare Wellen auslöste, von klein zu immer grösserem. Es war der Aha-Moment, der sie dazu brachte, ihre Weltanschauung zu hinterfragen. Sie musste umstrukturieren. Ihr Denken. Ihre Lebensentwürfe. Ihr Leben.

​

Das Jahr 2025 hatte gerade begonnen und wurde ihr Neustart. Sie beendete erfolgreich die Weiterbildung zur eidgenössischen Kommunikationsfachfrau und folgte den Spuren in ihre Vergangenheit, auf der Suche nach der neuen Art zu denken. Schliesslich landete sie zurück auf Anfang und der Frage: Wenn du noch einmal 15 Jahre alt wärst und alles machen könntest, was du willst, was würdest du tun?

​

«AI-Design» gründen.